Böhmerdingens? Echt mal - schon wieder?
Und wieder hintererlassen all die selbsternannten Satireexperten und Tucholskywiedergänger ihre hermeneutischen Häufchen in Netz, TV und Presse, allerdings scheinen die allesamt ziemliche Kulturbanausen zu sein.
Deshalb hier das historische Vorbild, wie das, was der Böhmerfatzke versucht hat, ordentlich gemacht wird. Zitat:
Du Küchenjunge von Babylon, Radmacher von Mazedonien, Ziegenhirt von Alexandria, Bierbrauer von Jerusalem, Sauhalter des großen und kleinen Ägypten, Schwein von Armenien, tatarischer Geißbock, Verbrecher von Podolien, Henker von Kamenez und Narr der ganzen Welt und Unterwelt, dazu unseres Gottes Dummkopf, Enkel des leibhaftigen Satans und der Haken unseres Schwanzes. Schweinefresse, Stutenarsch, Metzgerhund, ungetaufte Stirn, gef***t sei deine Mutter!
So haben dir die Saporoscher geantwortet, Glatzkopf. Du bist nicht einmal geeignet, christliche Schweine zu hüten. Nun müssen wir Schluss machen. Das Datum kennen wir nicht, denn wir haben keinen Kalender. Der Mond ist im Himmel, das Jahr steht im Buch und wir haben den gleichen Tag wie ihr. Deshalb küss unseren Hintern!
Unterschrieben: Der Lager-Ataman Iwan Sirko mitsamt dem ganzen Lager der Saporoscher Kosaken.«
Das ist der Wortlaut des Briefes, mit dem die Kosaken die Forderung des Sultans Mehmed IV. zur Kapitulation beantworteten, die Szene ist in Ilja Repins berühmtem Gemälde dargestellt. Die Sternchen sind von mir eingefügt. Meist findet man den Begriff "Saporoger Kosaken", aber wie an der russischen Schreibweise Запорожские казаки deutlich zu erkennen ist, steht da "sch" im Namen des Ortes.